Macht und Autorität in der Geschichte des Sports und des Schulsports
- Artikel-Nr.: HV10222
(Michael Krüger & Rudolf Müllner)
Sport und Schulsport sind soziale Felder, in denen Macht organisiert und ausgehandelt werden muss. Geprägt werden die sportpädagogischen Mikrostrukturen von den großen politischen, ökonomischen und kulturellen Kräften einer Gesellschaft. Insofern verändern sich Sport und Sportunterricht im Laufe der Geschichte. Ausgehend von den reformpädagogischen Ansätzen des 18. und 19. Jahrhunderts wird gezeigt, wie sich im Sport, in der Turnbewegung und im staatlich organisierten Sportunterricht „biopolitische“ Machtdispositive etablierten und veränderten. Mit GutsMuths berühmter Formulierung von der Gymnastik als „Arbeit im Gewande jugendlicher Freude“ wird ein neues bürgerliches Paradigma auf den Weg gebracht. Dieses trägt ein machtpolitisches Doppelgesicht. Einerseits eröffnet es den Körpersubjekten Möglichkeiten zur produktiven Selbststeigerung. Anderseits etablierte es den Zwang zur Optimierung.